Eiscafé - Katchi Ice Cream

Eiscafé

STIRBT DAS EISCAFE AUS? ÜBER DIE GESCHICHTE UND ZUKUNFT DER EISDIELE

Corona-Pandemie und Energiekrise haben die Gastronomie vor große Herausforderungen gestellt und auch viele Eiscafés mussten ihre Türen schließen. Wir werfen einen Blick in die Vergangenheit, um zu analysieren, wie es um die Zukunft von Eisdielen steht.

Es ist ein heißer Sommertag, die Sonne scheint dir ins Gesicht und die Temperaturen um dich herum steigen auf 30 Grad. Flüchtest du dich an einen See, ans Meer, ins Freibad oder ins Eiscafé? Wir bevorzugen natürlich das Eiscafé, denn hier kann man sich abkühlen, ob mit Hilfe einer Eiskugel oder einem leckeren Eiskaffee. Doch das Eiscafé ist nicht nur ein Ort für den eiskalten Genuss, sondern auch ein Treffpunkt für Freund*innen. Aus dem Stadtbild Berlins sind die zahlreichen Eiscafés, mit ihren bunt leuchtenden Buchstaben und verschiedensten kreativen Eissorten in den Vitrinen kaum mehr wegzudenken. Doch muss man sich bald darauf einstellen? Auf Fußgängerzonen ohne farbenfrohe Eisdielen? Denn die Krisen der letzten Jahre haben die Eiscafés hart getroffen. Heute beschäftigen wir uns mit der Frage, ob Eiscafés deshalb auszusterben sind.

XX Danach schauen wir auf die aktuelle Situation und wie die Bedingungen für Eiscafés nach Corona aussehen. Abschließend analysieren wir Trends und schauen, wie sich Eisdielen heute anpassen können und vielleicht auch müssen, um nicht auszusterben.

INHALTSVERZEICHNIS

  • Was ist eigentlich ein Eiscafé?
  • Über die Geschichte des Eiscafés
  • Die aktuelle Situation des Eiscafés
Ein leckerer Eiskaffe mit Bourbon-Vanilleeis und Espressoshot aus der Siebträgermaschine, im Eiscafé Katchi Ice Cream in Belin.

WAS IST EIGENTLICH EIN EISCAFE?

Doch bevor wir dieser Frage nachgehen, müssen wir erstmal klären, was ein Eiscafé überhaupt ist. Darum an dieser Stelle schon der Spoiler: Eiscafés sind die Läden, in denen man fruchtige oder schokoladige Eisbecher verputzen kann und nicht der EISKAFFEE, wie man ihn auf dem Bild links sieht. In diesem Artikel geht es um das Eiscafé und nicht das Getränk Eiskaffee. Wer hier auch ein detailliertes Rezept für den leckeren Eis-Klassiker erwartet, muss wir leider enttäuschen. Dafür müsst ihr euch noch bis zu unserem Eiskaffee Blogartikel gedulden oder ab ins nächste Eiscafé! Doch einen kleinen Ausblick wollen wir trotzdem nicht verteidigen: Ein Eiskaffee enthält meist eine Eiskugel – klassischerweise Vanille-Eis – ein bis zwei Espresso-Shot, etwas Espresso-Soße und eine Milch(-alternative).

Jetzt wissen wir schon einmal grob, was ein Eiscafé überhaupt ist. Wir wollen es aber genauer wissen und schauen uns deshalb kurz die Geschichte des Eiscafés in Deutschland an. Diese ist seit langem mit Italienern und italienischen Einwanderern verbunden, die die italienische Eiscafé-Kultur mitgebracht haben. Im Laufe der Zeit hat sich diese verändert, angepasst, aber auch Traditionelles beibehalten. Die italienischen Eisdielen, die auch Gelateria genannt werden, sind heute ein wichtiger Teil der deutschen Geschichte.

WARUM HEISST ES AUCH EISDIELE?

Nachdem wir jetzt geklärt haben, was ein ist, stellt sich nur noch die Frage nach dem Unterschied zwischen Eiscafés und Eisdielen. Bisher haben wir die beiden Begriffe hier als Synonyme genutzt. Und das auch ganz bewusst – es gibt nämlich keinen deutlichen Unterschied. Aber woher kommt der Begriff Eisdiele eigentlich? Haben Sie Eisdielen etwas mit Brettern zu tun? Denn Dielen bezeichnen im Allgemeinen eher Holzbretter (sogenannte Dielenbretter) oder den Bereich im Flur eines Hauses. Beides scheint zunächst relativ wenig mit den Eiscafés zu tun zu haben, in denen wir uns heute dem süßen Genuss hingeben. Die Erklärung, warum es auch Eisdiele heißt, finden wir in der Vergangenheit. Eine Theorie besagt, dass Eis in der Nachkriegszeit aus Fenster heraus verkauft wurde. Darauf aufbauend argumentierten manche, dass die Fenster für Kinder zu hoch waren und darum Bretter vor die Fenster gelegt wurden, sodass sie hoch spazieren konnten, um sich eine Eissorte auszusuchen. Die andere Theorie besagt, dass die Kunden in die Diele einer Wohnung gehen mussten, wo dann das Eis verkauft wurde. Klar bewiesen ist keine der beiden Theorien – die Wahrheit liegt vermutlich irgendwo dazwischen.

Im Alltag nutzen manche die Begriffe auch unterschiedlich, um zu betonen, um was für eine Art Eisverkaufsort es sich genau handelt. Der Unterschied besteht darin, dass Eiscafés eine breite Auswahl an Sorten, Kaffee und auch Sitzmöglichkeiten anbieten, während Eisdielen einen kleinen Raum bezeichnen. Nach dieser Idee gibt es in Eisdielen meist keine Sitzplätze und nur eine Vitrine zum Straßenverkehr.

ÜBER DIE GESCHICHTE DER EISCAFE

Jetzt wollen wir einen Blick in die Geschichte des Eiscafés werfen. Das hilft uns zu verstehen, wie sich Eiscafés immer wieder an veränderte Situationen angepasst haben und wie das auch heute aussehen kann. Eiscafés waren nämlich in der Vergangenheit schon öfter mit Situationen konfrontiert, die so schwierig waren, dass man sich fragte, ob Eiscafés drohen auszusterben.

Ein Eiswagen, wie er zum Straßenverkauf von Eiscreme benutzt wird.

VOM EIS FÜR PRINZEN UND PRINZESSINNEN ZUM EIS FÜR ALLE

Das erste Eiscafé in Deutschland wurde vermutlich 1799 in Hamburg eröffnet, doch bis dahin war es ein weiterer Weg. In der frühen Neuzeit, als Menschen noch in Burgen wohnten, waren gefrorene Süßspeisen eine Luxusware, die sich nur Prinzen, Prinzessinnen und vielleicht ein Paar ihrer adeligen Freund*innen leisten konnten. Erst nachdem der Preis für Zucker gesunken war, wurde die Eisherstellung billiger, so dass Eis auch von Menschen geleckt werden konnte, die weniger Geld verdienten. Im 19. Jahrhundert, als Menschen aus dem Umkreis der Burgen in Städte zogen, kamen dorthin auch (italienische) Eishändler mit ihren Eiswagen. Diese verkauften ihr Eis weniger an den Adel, sondern bauten ihre Eiswagen in den Straßen auf und verkauften das Eis dort an die Handwerker und Bürger, die dort entlang spazierten. So wurde der Eisgenuss einem neuen Klientel zugänglich. Die norditalienischen Eismacher, die auch Gelatieri genannt werden, verkauften ihr Eis also nicht von Anfang an in Cafés, sondern ersteinmal vom Eiswagen aus.


DER WEG DES ITALIENISCHEN EIS NACH DEUTSCHLAND

Viele Eismacher stammen aus der norditalienischen Provinz Belluno, wo sie sich schon auf die Herstellung von Süßspeisen und Eis spezialisiert hatten. Der Begriff für italienische Eismacher ist gelatieri. Die Orte in Belluno waren oft karg und arm, so dass es dort zunehmend schwieriger wurde, Süßigkeiten zu verkaufen. Um der Armut zu entfliehen, gingen viele Gelatieri in reichere Städte – oft auch in einem anderen Land. Für die Sommermonate zogen viele Eismacher von Belluno nach Wien, um dort ihr Eis zu verkaufen. Im Winter ging sie dann wieder zurück in ihre Heimat, was man auch als temporäre Migration bezeichnet.

Ende des 19. Jahrhunderts migrierten viele Gelatieri in entferntere Orte und bauten dort ihre Eisgeschäfte auf. In Wien lernten die Menschen das Eis schnell lieben und die Nachfrage stieg. Darum kamen immer mehr Eismacher in die Stadt und Wien wurde bald auch 'Eishauptstadt' genannt. Doch dort wurden sie nicht von allen Menschen mit offenen Armen empfangen.




Drei leckere Eisspezialitäten: Erdbeersorbet, Erdbeermilkshake und Erdbeereisbecher mit Bourbon-Vanilleeis, Erdbeersoße, frischen Erdbeeren und Sahne

VOM EISWAGEN ZUM EISCAFÉ

Die Reaktion der österreichischen Konditoren ließ nicht lange auf sich warten. Denn diese sahen die italienischen Eismacher bald als gefährliche Konkurrenz und wollten ihnen das Geschäft vermiesen. Sie setzt durch, dass die Gelatieri ab 1894 keine Gewerbescheine mehr für den Verkauf aus dem Eiswagen bekamen, ohne einen festen Geschäftssitz vorzuweisen. Ein Wagen war kein fester Geschäftssitz, das bedeutete auch keinen Gewerbeschein. Kein Gewerbeschein hieß kein Verkauf und das mögliche Aussterben des neuen Geschäftsmodells „italienisches Eis aus dem Eiswagen“.

Doch die Gelatine wendeten die Katastrophe ab, indem sie anfingen, kleine Läden zu mieten. Die italienische Konkurrenz war nicht untergegangen, sondern hatte eine innovative Lösung gefunden: Das Eiscafé. Lange wurden die Eiscafés noch nicht Eiscafé genannt, sondern „Gefrorenes-Salons“. Diese Salons verbreiten sich schnell in Wien und bald auch ganz Europa sowie Deutschland aus. Die ersten Eiscafés wurden in Deutschland um 1880 eröffnet, allen voran in norddeutschen Städten wie Hamburg. Mit der Zeit eroberten die Eisdielen aber nicht nur große Städte, sondern auch kleinere Industriestädte und Dörfer.

RINDFLEISCH IN DEN EISCAFE: ITALIENISCHE EISCAFE VS DEUTSCHE KONDITOREICAFÉS

In den italienischen Eiscafés und deutschen Konditoreicafés gab es natürlich kein Beef im Sinne des englischen Wortes für Fleisch, auch wenn es mittlerweile wohl manche bayrische Eisdielen gibt, die tatsächlich Eissorten wie Leberwursteis anbieten. Uns lockt das nicht unbedingt in das süddeutsche Bundesland! Aber zurück zum Beef zwischen den italienischen und deutschen Eiscafés, denn die Stimmung zwischen den beiden war lange eher eiskalt. Die deutschen Konditoren hatten Angst vor der neuen Konkurrenz und versuchten, die italienischen Eisdielen in der Öffentlichkeit schlecht zu reden. Gemeinsam mit den Kinos wurden die Eiswagen und ‑dielen in den 1910er und 1920er Jahren für die „Verwahrlosung“ der Jugend verantwortlich gemacht. Denn sowohl in Eiscafés als auch Kinos konnten Damen gemeinsam mit Herren Zeit verbringen – welch ein Schock für die Öffentlichkeit! Eine Zeitung titelte noch 1910 über die italienischen Eiscafés: Die jüngere Generation würde in diesen Lokalen „der Gewinnsucht lästiger Fruchteis-Italiener“ preisgegeben.

Die Betonung von Fruchteis bezog sich auf die Tatsache, dass italienische Eismacher häufig Fruchteis oder Sorbets herstellten, während die deutschen Eiskonditoren auf cremiges Milcheis setzten. Das italienische Eis war damals meist kein Milchspeiseeis, sondern Eis auf Wasserbasis, das mit verschiedenen Fruchtextrakten angereichert wurde, also eher ein Sorbet. Das Sorbet ließ sich günstiger herstellen und dementsprechend auch billiger verkaufen, was erneut Unmut bei der deutschen und österreichischen Konkurrenz erregte.

Der Blick in den Innenraum von Katchi Ice Cream Art, einem Eiscé in Berli.


Doch nicht nur das Angebot unterscheidet sich zwischen den deutschen und italienischen Cafés, auch die Atmosphäre und Einrichtung der Cafés war grundlegend unterschiedlich. Das lockte unterschiedliche Menschen an: In den italienischen Eiscafés saßen oft jüngere Menschen, die sich zu Dates verabredeten, während Konditoreicafés eher von älteren Menschen besucht wurden. Dort gab es neben verschiedenen Eissorten auch Sahnetorten oder anderes Gebäck.

Trotz der zahlreichen Versuche die italienischen Eiscafés anzuschwärzen, ließ sich die deutsche Kundschaft davon nicht halten und sie besuchten die Eisdielen fleißig weiter. So nahm der Eiskonsum in den 1930er Jahren stetig zu. Mit der Nachfrage stieg auch die Anzahl der Eisdielen: 400 Eiscafés gab es allein in Berlin! Zu dieser Zeit entwickelte sich auch die industrielle Speiseeisindustrie mit Unternehmen wie Langnese und Schöller, die noch heute Eis in Massen produzieren.

EISDIELEN IN KRIEGEN UND DIKTATUR

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde das Klima gegenüber ausländischen Gewerbetreibenden zunehmend feindseliger. Italienische Eismacher wurden mit dem Vorwurf konfrontiert, deutschen Konditoren zu viel Konkurrenz zu machen. Doch davon abgesehen blieb das italienische Gewerbetreiben weitgehend verschont von nationalsozialistischen Restriktionsmaßnahmen, nicht zuletzt aufgrund der engen Beziehungen zwischen Nazi-Deutschland und dem faschistischen Italien. An vielen Orten kamen italienische Eismacher sogar in den Genuss günstiger Kredite, um sich in Deutschland selbständig zu machen. Als der Krieg jedoch begann, kehrten jedoch viele italienische Eismacher nach Italien zurück und schlossen ihre Eiscafés.

Nach dem Krieg kamen viele Gelatieri nach Deutschland zurück, um ihre Eiscafés erneut zu eröffnen. In den Nachkriegsjahren waren Nahrungsmittel und Rohstoffe stark rationiert, doch die Eisdielen wurden bevorzugt. Ihnen stehen Sonderaktionen an Zucker und Milch zur Verfügung, sodass sie weiterhin Speiseeis produzieren konnten. Für die meisten Lebensmittel braucht man Lebensmittelkarten, um sie erwerben zu können, doch bei Eis war das nicht der Fall. So konnte Butter nur einmal in der Woche eingekauft werden, während das Schlecken von Eis theoretisch jeden Tag möglich war, wenn man es sich leisten konnte. Auch in anderer Hinsicht wurden Eisdielen in den ersten Nachkriegsjahren großzügig unterstützt. So gab es in Westdeutschland nur wenige bürokratische Hürden, was immer mehr italienische Eismacher lockte. Gleichzeitig wurden die italienischen Eisdielen als heiß ersehnte Rückkehr zur Normalität und bald auch als Zeichen des deutschen Wohlstands empfunden.

In der DDR war das italienische Eis weniger bekannt. Hier wurde vor allem Softeis produziert und konsumiert.

EIN BESUCH IN EINEM EISCAFE DER 50ER

Ein Eiscafé im Stil der 50er Jahre mit Bar

Wenn man die Eisdiele Giacomel in Hamburg im Jahr 1950 betrat, fing man an vom sonnigen Italienurlaub zu träumen. Italien war für viele ein Sinnbild für etwas Exotisches und gleichzeitig doch Unerreichbares. Denn ein Urlaub war teuer und viele hatten nach dem Krieg existenzielle Sorgen, sodass ein Urlaub unerreichbar schien.

Die Eiscafés orientieren sich an diesem Wunsch nach einer Ruhepause, einem Urlaub, einer Flucht aus dem grauen Alltag. Sie dekorierten ihre Eisdielen mit Bildern von Venedig, dem Gardasee oder den Dolomiten. Die Bilder wecken Urlaubsgefühle und verhießen einen kurzen Aufenthalt in Bella Italia aus dem bewölkten Deutschland. Dieses Ambiente wurde noch von Schlagern aus der Musikbox untermalt. Kein Wunder, dass sich hier die Jugendlichen wohlfühlen und sich auch für erste Dates treffen. Vor allem für Frauen war das Eiscafé ein beliebter Treffpunkt, denn es hatte gegenüber Kneipen den klaren Vorteil nicht von Männern und Alkohol überflutet zu sein.

In Angelo Giacomels Eisdiele empfingen lederbezogene Barhocker, Neonlicht und die Musikbox. Die Gelatieri aus der norditalienischen Provinz Belluno eröffnete 1955 in Hamburg seine Eisdiele. Die Giacomels verteilen die Aufgaben im Eiscafé innerhalb der Familie: Im Keller unter der Eisdiele stellt Angelo und sein Sohn Aurelio das Eis selbst her; Die Rezepte wurden wie ein Familiengeheimnis gehütet. Eine Etage darüber verteilten Mutter, Tochter, Sohn, Neffen und Nichten das Eis an die Gäste – zwischen März und Oktober täglich von 10 bis 22 Uhr.

Eine Kugel Eis kostete zehn Pfennig – heute dank Wechsel zum Euro und Inflation unvorstellbar. An sonnigen Tagen verkauften die Giacomels bis zu 30 Liter. Die Studenten in Hamburg spachten fleißig das Eis der Giacomels und ihr Geschäft im Universitätsviertel florierte. Die Giacomels waren Saisonarbeiter und im Herbst kehrten sie in ihre Heimat zurück, um den Winter dort zu verbringen. Keiner aus der Familie wollte für immer in Deutschland bleiben. 1989, nach mehr als 30 Jahren Arbeit in Hamburg, kehrte sie endgültig nach Italien zurück. Einen Nachfolger haben sie nicht gefunden, dafür findet ihr Eisdiele Eingang in die Dauerausstellung im Haus der Geschichte.

Zurück in die 70er Jahre: Denn in den 70ern erschwerten sich die Bedingungen für die Eisdielen erneut. Nach der großzügigen Unterstützung in der Nachkriegszeit wurden die Bedingungen wieder eisiger, denn die Konkurrenz aus den Vereinigten Staaten Amerikas fand ihren Weg nach Deutschland. Mit den Amerikanern kam das Softeis gemeinsam mit einem neuen Eiscafé-Konzept: der Milchbar.

Man könnte vermuten, dass die erhöhte Konkurrenz die italienischen Eisdielen erneut dem Aussterben nahe gebracht hätte. Doch die italienischen Eisdielen konnten sich wieder an die veränderte Situation anpassen. Sie grenzten sich von der Konkurrenz ab, indem sie ihre lange Geschichte und Tradition unterstrichen. Dazu pflegten sie Familienrezepte und dekorierten ihre Eiscafés mit Bildern aus der Gründerzeit. So konnten sie ihre eigenen Märkte ausbauen und sich von der Konkurrenz abheben.

Ein frischer Erdbeermilkshake mit Sahne, Erdbeersoße und frischen Erdbeeren, gemacht vom Eiscafé Katchi Ice Cream in Berlin

DIE AKTUELLE SITUATION VON EISCAFE

Noch immer ist das Eisdiele ein wichtiger Ort, um Menschen zu treffen und sich etwas Süßes zu gönnen. Doch die Altersstruktur der Besucher*innen hat sich verändert, so ist das Publikum heute zunehmend älter. Es ist zwar immer noch ein beliebter Ort für Kinder und Jugendliche, doch mit 39 Prozent ist die Mehrheit der Ice Cream Lover (laut Statista Studie) heute zwischen 50 und 64 Jahren alt. Müssen sich Eiscafés auch künftig umstellen und zurück zu den Konditoreicafés der alten Tage, um zu überleben? Zurück zu gepolsterten Sofas, schumrigen Lampen und Sahnetorten? Die klare Antwort: Nein! Denn die modern ausgestatteten Eiscafés sind genau das, was die Menschen anlockt und wo sie sich wohlfühlen. Das gilt auch für die ältere Generation. Die Mischung zwischen entspanntem Ambiente und Eis-Angebot gefällt und schmeckt. Für viele Großeltern ist das Eiscafé der perfekte Ort um Zeit mit den Enkel*innen zu verbringen und ihnen eine Kugel Eis zu schenken.

VON SAHNETORTE UND MILCHEIS ZU VEGANEM EIS UND BUBBLE WAFFLES

Eine Schokoladen-Bubble-Waffle mit Salted Caramel Eis und weißen Schoko-Crunchies vor mit Katchi Ice Cream Schriftzug im Hintergrund.

Viele Menschen schätzen das veränderte Angebot. Neben den verschiedensten neuen Eissorten gibt es auch andere neue Produkte, wie zum Beispiel die Bubble Waffle. Blasenwaffeln werden aus traditionellem Waffelteig hergestellt, jedoch in einem speziellen Eisen gebacken. Nach dem Einfüllen des Teiges muss das Eisen gedreht werden, damit die für die Bubble Waffle typischen Luftblasen entstehen. Immer mehr Eiscafés haben auch Bubble Waffles oder andere frisch gebackene Waffeln im Angebot, da sie sich gut mit Eis kombinieren lassen.

Neben der Bubble Waffle gibt es auch weitere Süßigkeiten, die den Markt erobern, wie Frozen Yoghurt oder Chimney Cakes. Essen Menschen deshalb weniger Eis und greifen öfter auf Alternativen zurück? Statistiken zeigen in den letzten Jahren einen Rückgang des Pro-Kopf-Konsums von Eis um fast einen Liter im Vergleich zu 2018. So verzehrte der Durchschnitt 2021 knapp 7,9 Liter Eis pro Jahr. Das ist kein Grund zur Panik und der Annahme, dass bald nur noch Frozen Yoghurt konsumiert wird und die Eiscafés bald aussterben. Denn in den letzten 20 Jahren hat der Eiskonsum stabil immer wieder um die 8 Liter geschwankt. Während 2009 nur 7,7 Liter verputzt wurden, waren es 2018 schon wieder 8,7. Wir können auch davon ausgehen, dass es sich um eine Schwankung handelt, die auch wieder in die andere Richtung ausschlagen kann – wir sind gespannt, was die Zukunft bereithält.

DIE AUSWIRKUNGEN DER CORONA-PANDEMIE AUF DIE EISCAFE

Die Corona-Krise hat die ganze Bevölkerung hart getroffen und so auch die Eiscafés: 248 Eisdielen mussten ihre Türen laut Statista im Jahr von 2019 auf 2020 schließen. Krass! Denn das sind mehr als zehnmal so viele Schließungen als im Jahr zuvor. Auch auf längerer Sicht zeigt sich das Verschwinden der Eisdielen: Anfang 2010 gab es noch über 6.000 umsatzsteuerpflichtige Eiscafés und 2020 nur noch knapp über 5.000. Diese ständige Umkehr zeigt leider in Richtung eines Sterbens des Eiscafés. Aber keine Panik! Noch gibt es genug Eiscafés und nicht jeder Trend geht konstant weiter, sondern viele erleben eine Kehrtwende. (So ​​zum Beispiel auch, was den Marktanteil betrifft.)

Auch der Blick auf die Marktanteile von industriell hergestelltem Eis im Vergleich zum handwerklichen aus der Eisdiele zeigt Verluste für die Eisdielen. Im Coronajahr ist der Anteil von Eisdieleneis um acht Prozent abgesackt, während die Industrie neu aufbauen konnte. Das bedeutet, dass Eiscafés während Corona deutlich weniger Eis verkauft haben als in den Vorjahren, weshalb vermehrt das Markeneis in Supermärkten gekauft wurde. Diese Verlagerung liegt vermutlich zum einen an den coronabedingten Schließungen der Eisdielen und andererseits an der Zurückhaltung der Menschen Restaurants oder Cafés zu besuchen. Doch langsam zeigt sich eine Erholung der Eisdielen und ihr Anteil am verkauften Eis steigt langsam wieder.

DIE AUSWIRKUNGEN DER CORONA-PANDEMIE AUF DIE EISCAFE

Eine Anpassung an die Corona-Krise und der Wegfall der Sitzmöglichkeiten war der Straßenverkauf. Restaurants und auch Eiscafés durften keine Sitzplätze mehr anbieten, um die Ansteckungsgefahr zu reduzieren. Darum haben sie das Eis einfach von der Vitrine aus mit FFP2-Masken ausgestattet to-go verkauft. Das freundliche Lächeln des Verkäufers fiel leider weg, doch der Genuss ist erhalten geblieben. Ein weiterer Umstieg in der Corona-Zeit war der zu Lieferdiensten wie WOLT oder Lieferando. Als die Restaurants und Cafés geschlossen bleiben mussten, mussten viele auf eine Abholung, einen eigenen Lieferdienst oder einen Service-Dienstleister wie WOLT zurückgreifen. Eine Bestellung ist einfach und bequem, man muss sich nicht aus der Komfortzone des eigenen Wohnzimmers bewegen, sondern kann ganz bequem per Handy das gewünschte Produkt erwerben – also auch ein leckeres Schokoladeneis.

Viele bestellen noch immer lieber online, als sich von der kuscheligen Couch zu bewegen. Kann das das Aussterben des Eiscafés bedeuten? Wir glauben nicht, denn das Eiscafé ist für viele nicht nur der Ort, um sein Verlangen nach einem fruchtig-cremigen Spaghetti-Eis zu befriedigen, sondern auch um eine Freundin zu treffen.

Mit Blick auf die Vergangenheit sehen wir, dass die Eiscafés ihre Erfolgsgeschichte als neuer Ort der Begegnung und des Genusses begonnen haben. Zum Genuss gehörte nicht nur ein cremiges Eis, sondern auch die gesamte Atmosphäre mit Venedig-Bildern, gepolsterten Sesseln und Schlagern aus der Musikbox. Das ist auch noch immer so, die Menschen gehen nicht nur in ein Eiscafé, um ein Eis zu kaufen, sondern um es zu genießen. Dazu gehört noch immer das Ambiente, vielleicht ohne Lederpolster auf den Barsesseln oder Schlagern, dafür mit schicken Holzstühlen und House-Musik aus der Bluetooth-Musikbox. Für den Erfolg des Eiscafés und des Eis war nie allein das Produkt verantwortlich, deshalb glauben wir, dass das Eiscafés trotz Trends zu Lieferdiensten ein noch immer geschätzter Ort bleiben wird.

Clara, eine Kundin von Katchi Ice Cream vor dem Eiscafé in Berlin Charlottenburg

DIE FOLGEN DER ENERGIEKRISE FÜR DIE EISCAFE

Besondere Eissorten, wie Guacamole-Eis mit Avocadosorbet und Hot Sauce von Katchi Ice Cream, sind bei Eiscafés gerade sehr im Trend

Die Energiekrise hat die ganze Bevölkerung erfasst: steigende Kosten fürs Heizen und auch für Lebensmittel. Für die Gastronomie bedeutet das einen steigenden Produktionsaufwand, da der Strompreis gestiegen ist und auch die Kosten für die Rohstoffe gestiegen sind. Beides steht sicher auch mit der Inflation in Verbindung. Als Reaktion haben viele Eiscafés auch ihre Preise erhöht und das Eis ist teurer geworden.

Einige Sorten sind in ihrer Produktion teurer als andere, so zum Beispiel Nusseissorten. Könnte eine Reaktion auf die gestiegenen Produktionskosten auch der Abbau kostenintensiverer Sorten sein? Jein, denn bisher lässt sich eine solche Entwicklung noch nicht beobachten. Andererseits kann man für die Zukunft nicht ausschließen, dass es zum Abbau von Sorten kommt. Eine weitere Anpassungsstrategie wäre, auf günstigere Alternativen umzusteigen. Hier muss jedes Eiscafé selbst entscheiden, ob es sich das mit dem eigenen Qualitätsanspruch vereinbaren lässt. Bei Katchi wird weiterhin auf frische, lokale und hochwertige Rohstoffe gesetzt.

Mit Blick auf die Vielfalt der Eissorten in den verschiedenen Eiscafés lässt sich ein solcher Trend zum Abbau von Sorten zusätzlich eher verneinen. Vielmehr geht der Trend in Richtung von Innovation, das zeigt auch die Berlin Ice Cream Week. Jedes Jahr nehmen zahlreiche Eiscafés teil und entwickeln eine besondere Sorte, die günstiger verkauft wird als der Rest und auch nur während der Eiswoche erhältlich ist. Katchi's Sorten waren Matcha Misu und Berlin Rainbow. Matcha-Misú ist ein Tiramisu angelehnt, das traditionell mit Kaffee und Löffelbiskuit hergestellt wird. Matcha ist ein koffeinhaltiger Grüntee und wird meist in Pulverform mit Hafermilch als Matcha Latte getrunken. Matcha-Eis ist eine Eissorte, deren Grundlage aus einem cremigen Milcheis besteht und welche mit Löffelbiskuit und Matcha-Eis Geschichtet wird. Neue Eissorten zu finden macht Spaß und ist lecker – wir hoffen, dass sich dieser Trend durchsetzt!

GIBT ES EIN EISCAFE FÜR HUNDE UND WELCHES EIS DÜRFEN HUNDE ESSEN?

Eine weitere innovative Idee ist es, neue Bedürfnisse wahrzunehmen und eine Antwort auf sie zu finden. Viele Menschen wollen sich für ihre Freizeitaktivitäten nicht von ihrem Hund trennen, das heißt, dass er auch beim Eiscafé-Besuch mit am Start ist. Dort soll er natürlich nicht nur mit Hundeblick seinem Herrchen oder Frauchen beim Eisschlecken zuschauen müssen. Doch eine Hunde-Eisdiele, die ausschließlich Hunde willkommen heißt, gibt es bisher noch nicht. Allerdings bieten einige Eisdielen verschiedene Eissorten an, die auch für Hunde geeignet sind bzw. extra für Hunde konzipiert wurden.

Am Gardasee in Italien gibt es beispielsweise die Hundeeisdiele mydog. Aber auch in Berlin gibt es Eis für Hunde, so kann man beispielsweise bei Katchi zwei verschiedene Sorten Hundeeis erwerben: Apfel Banane Blaubeer Eis und Joghurt-Eis mit Karottenstückchen. Da das Katchi Hundeeis keinen Zucker, Zucker-Ersatzprodukte oder andere für Hunde schädliche Zutaten enthält, sind sie der perfekte Snack für unsere Felligen Freunde. Wenn ihr gerade in einem Eisdiele seid, die kein spezielles Hundeeis anbietet, muss euer Hund trotzdem nicht schmollend daneben sitzen. Denn Hunde dürfen kleinere Portionen „normales“ Eis essen. Man sollte darauf achten, dass jedoch keine für Hunde schädlichen Zutaten enthalten sind, wie zum Beispiel Schokolade, Xylitol, künstliche Süßungsmittel, Trauben, Rosinen, Avocado, Macadamia-Nüsse oder Mandeln.

Paw Edition - Apfel-Banane mit Blaubeeren (Hundeeis), 160 ml

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Paw Edition - Joghurt (Hundeeis), 160 ml

PAW EDITION – JOGHURT (HUNDE-EIS), 160 ML

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WO IST EIGENTLICH DIE GRÖSSTE EISDIELE DER WELT?

Die derzeit größte Eisdiele der Welt befindet sich auf Kuba in Havanna. Inmitten von Oldtimern und steckverzierten Häusern findet man die Eisdiele Coppelia. Dort wird auf 16.000 m2 über den Tag verteilt Eis an ein halbes Fußballstadion mit Eiscreme verkauft. Pro Tag besuchen fast 20.000 Kund*innen das Eiscafé mit seinen 600 Sitzplätzen und dem zweistöckigen Pavillon. Wenn man das Eiscafé betritt, helfen Wegweiser sich auf dem großen Areal zurechtzufinden und einen Sitzplatz zu finden. Obwohl die Eisdiele so viele Sitzplätze anbietet, stehen die Leute schon eine Stunde vor Öffnungszeit an und auch über den Tag verteilt, bilden sich lange Schlangen vor den fünf Eingängen. Deshalb gibt es sogar Türsteher.

An der großen Auswahl kann das jedoch kaum liegen, denn es gibt meist nur zwei bis drei Sorten, manchmal auch sechs – je nachdem, was die Produzenten gerade auf Lager haben. Das liegt an den verhängten Handelsembargos, denen das sozialistische Kuba ausgeliefert ist und die die Produktion erschweren, da Rohstoffe fehlen. Die beliebteste Bestellung, der Salat mit fünf gemischten Kugeln, wird so auch mal schnell zum ungemischten Salat mit fünf Kugeln Vanille-Eis. Die Temperaturen erlauben es, viel Eis zu essen. Dann wird nicht nur ein Salat bestellt, sondern zwei, und es gibt 50 Kugeln Eis für fünf. Die Menschen lieben das Eis wegen seines leckeren Geschmacks, aber auch aufgrund des guten Preises. Eine Kugel kostet umgerechnet sieben Cent, was selbst für kubanische Verhältnisse ein Schnäppchen ist. Das ist möglich, da die Eisdiele im Staatsbesitz sind. Sie wurde 1966 im Auftrag Fidel Castros gebaut, denn dieser liebte Eis und wollte, dass sich jeder*r ein Eis leisten kann.

DER WEG VON EISCAFE IN RICHTUNG NACHHALTIGKEIT

Von diesen Preisen kann man in Deutschland nur träumen. Hier müssen die Eiscafés Antworten auf Inflation sowie Energiekrise finden und sich auch neuen Anforderungen anpassen. So zum Beispiel dem Bedürfnis nach nachhaltigem Konsum und Orten, die diesen ermöglichen. Wir entwickeln immer mehr ein Bewusstsein für die Verantwortung, die wir für unseren Planeten haben und wie unser Konsum- und Wirtschaftsstil den Klimawandel vorantreibt. So erreicht der Wunsch nachhaltiger, immer mehr Menschen zu leben.

Eiscafés können hierauf mit dem Angebot veganer Sorten und veganer Alternativen für Getränke reagieren, denn ein veganer Lebensstil ist deutlich umweltverträglicher als der Allesfresser oder auch Vegetarische. Viele klassische Eisbecher, wie das beliebte Spaghettieis, gibt es schon in vegan: auf dem Bild Links mit Mangosorbet, Schokoladensoße und Kokosstreuseln. Eine weitere gefragte Entwicklung in Richtung mehr Nachhaltigkeit ist das Angebot von Mehrweg-Bechern. Hier gibt es auch staatliche Vorgaben, wie beispielsweise die Pflicht Mehrweg-Behältnisse zum Mitnehmen anzubieten. Hier gibt es auch Unternehmen wir beispielsweise Re-Cup, die ein bundesweites Pfandbechersystem anbieten und so den Umstieg erleichtern können.

Veganes Spaghettieis mit Mangosorbet für mehr Nachhaltigkeit in Eisdielen.

Nachhaltigkeit hat jedoch nicht nur eine ökologische, sondern auch eine soziale Seite. Hierzu passt es, dass der Absatz von Fairtrade Eis in den letzten Jahren in die Höhe geschossen ist. Wo 2019 noch knapp 7,9 Millionen Liter Fairtrade Eis verkauft wurden, waren es 2021 schon 10,4 Millionen. Eiscafés sollten sich dieser Entwicklung bewusst sein, um sich neuen Konsumerbedürfnissen anzupassen. Dann sterben sie auch nicht aus und wir im besten Falle auch nicht;)

FAZIT: EISCAFE SIND NICHT AUF DEM WEG AUSZUSTERBEN

Sterben Eiscafés auch aus? Wir glauben, dass das eher unwahrscheinlich ist. Denn seitdem sind Eisdielen entstanden, waren sie immer wieder mit Situationen konfrontiert, die ihre Existenz bedroht haben. So zum Beispiel, als es Beef mit der Konditoren-Konkurrenz gab, durch den sie die Gewerbescheine für den Eisverkauf aus ihrem Eiswagen heraus verloren haben. Oder auch, als die amerikanische Konkurrenz mit Softeis nach Deutschland kam. Für beide haben die Eiscafé-Besitzer, mit dem Wechsel vom Wagen zum Café und der Besinnung auf Tradition, kreative Lösungen gefunden.

Auch heute haben sich die Bedingungen für Eiscafés wieder erschwert, denn Corona- und Energiekrise haben ihnen stark zugesetzt. Doch die Geschichte zeigt ihre hohe Anpassungsfähigkeit und darauf zählen wir auch heute. Das industrielle Markeneis vom Späti ersetzte nicht eine frisch gescoopte Kugel aus der Eisdiele – weder geschmacklich, noch was die Cremigkeit, geschweige denn die Atmosphäre betrifft.

Eiscafés haben einen wichtigen Platz in unserer Gesellschaft und Kultur, denn sie sind Orte des gemütlichen Beisammenseins. Fast jede*r hat vermutlich Erinnerungen an den Besuch in der Eisdiele, ob in der Kindheit mit den Eltern, beim ersten Date oder Treffen mit Freund*innen. Bei manchen vielleicht sogar der erste Job, dann ist es vielleicht nicht nur ein Ort der Gemütlichkeit ;) In Eiscafés spielt Musik, man sitzt auf schönen Möbeln und genießt nicht nur ein Spaghettieis, sondern die ganze Atmosphäre. Wir glauben fest daran, dass das auch weiterhin möglich ist.

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Mary from Katchi

Sep 23, 2023

Stirbt das Eiscafé aus? Über die Geschichte und Zukunft der Eisdiele

Corona-Pandemie und Energiekrise haben die Gastronomie vor große Herausforderungen gestellt und auch viele Eiscafés mussten ihre Türen schließen. Wir werfen einen Blick in die Vergangenheit, um zu analysieren, wie es um die Zukunft von Eisdielen steht.

Es ist ein heißer Sommertag, die Sonne scheint dir ins Gesicht und die Temperaturen um dich herum steigen auf 30 Grad. Flüchtest du dich an einen See, ans Meer, ins Freibad oder ins Eiscafé? Wir bevorzugen natürlich das Eiscafé, denn hier kann man sich abkühlen, ob mit Hilfe einer Eiskugel oder einem leckeren Eiskaffee. Doch das Eiscafé ist nicht nur ein Ort für den eiskalten Genuss, sondern auch ein Treffpunkt für Freund*innen. Aus dem Stadtbild Berlins sind die zahlreichen Eiscafés, mit ihren bunt leuchtenden Buchstaben und verschiedensten kreativen Eissorten in den Vitrinen kaum mehr wegzudenken. Doch muss man sich bald darauf einstellen? Auf Fußgängerzonen ohne farbenfrohe Eisdielen? Denn die Krisen der letzten Jahre haben die Eiscafés hart getroffen. Heute beschäftigen wir uns mit der Frage, ob Eiscafés deshalb drohen auszusterben.

XX Danach schauen wir auf die aktuelle Situation und wie die Bedingungen für Eiscafés nach Corona aussehen. Abschließend analysieren wir Trends und schauen, wie sich Eisdielen heute anpassen können und vielleicht auch müssen, um nicht auszusterben.  

Inhaltsverzeichnis

  • Was ist eigentlich ein Eiscafé?
  • Über die Geschichte der Eiscafés
  • Die aktuelle Situation von Eiscafés
Ein leckerer Eiskaffe mit Bourbon-Vanilleeis und Espressoshot aus der Siebträgermaschine, im Eiscafé Katchi Ice Cream in Belin.

Was ist eigentlich ein Eiscafé?

Doch bevor wir dieser Frage nachgehen, müssen wir erstmal klären, was ein Eiscafé überhaupt ist. Darum an dieser Stelle schon der Spoiler: Eiscafés sind die Läden, in denen man fruchtige oder schokoladige Eisbecher verputzen kann und nicht der EISKAFFEE, wie man ihn auf dem Bild links sieht. In diesem Artikel geht es um das Eiscafé und nicht das Getränk Eiskaffee. Wer hier also ein detailliertes Rezept für den leckeren Eis-Klassiker erwartet, müssen wir leider enttäuschen. Dafür müsst ihr euch noch bis zu unserem Eiskaffee Blogartikel gedulden oder ab ins nächste Eiscafé! Doch einen kleinen Ausblick wollen wir trotzdem nicht verwehren: Ein Eiskaffee enthält meist eine Eiskugel – klassischerweise Vanille-Eis – einen bis zwei Espresso-Shot, etwas Espresso-Soße und eine Milch(-alternative). 

Jetzt wissen wir schon einmal grob, was ein Eiscafé überhaupt ist. Wir wollen es aber genauer wissen und schauen uns deshalb kurz die Geschichte der Eiscafés in Deutschland an. Diese ist lange verbunden mit Italien und italienischen Einwanderern, die die italienische Eiscafé-Kultur mitgebracht haben. Im Laufe der Zeit hat sich diese verändert, angepasst, aber auch Traditionelles behalten. Die italienischen Eisdielen, die auch gelateria genannt werden, sind heute ein wichtiger Teil der deutschen Geschichte.

Warum heißt es auch Eisdiele?

Nachdem wir jetzt geklärt haben, was ein ist, stellt sich nur noch die Frage nach dem Unterschied zwischen Eiscafés und Eisdielen. Bisher haben wir die beiden Begriffe hier als Synonyme genutzt. Und das auch ganz bewusst – es gibt nämlich keinen deutlichen Unterschied. Aber woher kommt der Begriff Eisdiele eigentlich? Haben Eisdielen etwas mit Brettern zu tun? Denn Dielen bezeichnen im Allgemeinen eher Holzbretter (sogenannte Dielenbretter) oder den Bereich im Flur eines Hauses. Beides scheint ersteinmal relativ wenig mit den Eiscafés zu tun zu haben, in denen wir uns heute dem süßen Genuss hingeben. Die Erklärung, warum es auch Eisdiele heißt, finden wir in der Vergangenheit. Eine Theorie lautet, dass Eis in der Nachkriegszeit aus Fenstern heraus verkauft wurde. Darauf aufbauend argumentieren manche, dass die Fenster für Kinder zu hoch waren und darum Bretter vor die Fenster gelegt wurden, sodass sie hoch spazieren konnten, um sich eine Eissorte auszusuchen. Die andere Theorie besagt, dass die Kunden in die Diele einer Wohnung gehen mussten, wo dann das Eis verkauft wurde. Klar bewiesen ist keine der beiden Theorien – die Wahrheit liegt vermutlich irgendwo dazwischen.

Im Alltag nutzen manche die Begriffe auch unterschiedlich, um zu betonen, um was für eine Art Eisverkaufsort es sich genau handelt. Der Unterschied besteht darin, dass Eiscafés eine breite Auswahl an Sorten, Kaffee und auch Sitzmöglichkeiten anbieten, während Eisdielen einen kleinen Raum bezeichnen. Nach dieser Idee gibt es in Eisdielen meist keine Sitzplätze gibt und  nur eine Vitrine zum Straßenverauf.

Über die Geschichte der Eiscafés

Jetzt wollen wir einen Blick in die Geschichte der Eiscafés werfen. Das hilft uns zu verstehen, wie sich Eiscafés immer wieder an veränderte Situationen angepasst haben und wie das auch heute aussehen kann. Eiscafés waren nämlich in der Vergangenheit schon öfter mit Situationen konfrontiert, die so schwierig waren, dass man sich fragte, ob Eiscafés drohen auszusterben.

Ein Eiswagen, wie er zum Straßenverkauf von Eiscreme benutzt wird.

Vom Eis für Prinzen und Prinzessinnen zum Eis für Alle

Das erste Eiscafé in Deutschland eröffnete vermutlich 1799 in Hamburg, doch bis dahin war es ein weiter Weg. In der frühen Neuzeit, als Menschen noch in Burgen wohnten, waren gefrorene Süßspeisen eine Luxusware, die sich nur Prinzen, Prinzessinen und vielleicht ein Paar ihrer adeligen Freund*innen leisten konnten. Erst nachdem der Preis für Zucker gesunken war, wurde die Eisherstellung billiger, sodass Eis auch von Menschen geschleckt werden konnte, die weniger Geld verdienten. Im 19. Jahrhundert, als Menschen vom Umkreis der Burgen in Städte zogen, kamen dorthin auch (italienische) Eishändler mit ihren Eiswagen. Diese verkauften ihr Eis weniger an den Adel, sondern bauten ihre Eiswagen in den Straßen auf und verkauften das Eis dort an die Handwerker und Bürger, die dort entlang spazierten. So wurde der Eisgenuss einem neuen Klientel zugänglich. Die norditalienischen Eismacher, die auch gelatieri genannt werden, verkauften ihr Eis also nicht von Anfang an in Cafés, sondern ersteinmal vom Eiswagen aus.


Der Weg des italienischen Eis nach Deutschland

Viele Eismacher stammten aus der norditalienischen Provinz Belluno, wo sie sich schon auf die Herstellung von Süßspeisen und Eis spezialisiert hatten. Der Begriff für italienische Eismacher ist gelatieri. Die Orte in Belluno waren oft karg und arm, sodass es zunehmend schwieriger wurde dort Süßigkeiten zu verkaufen. Um der Armut zu entfliehen, gingen viele gelatieri in reichere Städte – oftmals auch in einem anderen Land. Für die Sommermonate zogen viele Eismacher von Belluno nach Wien, um dort ihr Eis zu verkaufen. Im Winter gingen sie dann wieder zurück in ihre Heimat, was man auch als temporäre Migration bezeichnet. 

Ende des 19. Jahrhunderts migrierten viele gelatieri in entferntere Orte und bauten dort ihre Eisgeschäfte auf. In Wien lernten die Menschen das Eis schnell lieben und die Nachfrage stieg. Darum kamen immer mehr Eismacher in die Stadt und Wien wurde bald auch  ‘Eishauptstadt’ genannt. Doch dort wurden sie nicht von allen Menschen mit offenen Armen empfangen.




Drei leckere Eisspezialitäten: Erdbeersorbet, Erdbeermilkshake und Erdbeereisbecher mit Bourbon-Vanilleeis, Erdbeersoße, frischen Erdbeeren und Sahne

Vom Eiswagen zum Eiscafé

Die Reaktion der österreichischen Konditoren ließ nicht lange auf sich warten. Denn diese sahen die italienischen Eismacher bald als gefährliche Konkurrenz und wollten ihnen das Geschäft vermiesen. Sie setzten durch, dass die gelatieri ab 1894 keine Gewerbescheine mehr für den Verkauf aus dem Eiswagen bekamen, ohne einen festen Geschäftssitz vorzuweisen. Ein Wagen war kein fester Geschäftssitz, das bedeutete also keinen Gewerbeschein. Kein Gewerbeschein hieß keinen Verkauf und das mögliche Aussterben des neuen Geschäftsmodell `italienisches Eis aus dem Eiswagen´.

Doch die gelatieri wendeten die Katastrophe ab, indem sie anfingen kleine Läden zu mieten. Die italienische Konkurrenz war nicht untergegangen, sondern hatte eine innovative Lösung gefunden: Das Eiscafé. Lange wurden die Eiscafés noch nicht Eiscafé genannt, sondern „Gefrorenes-Salons“. Diese Salons breiteten sich schnell in Wien und bald auch ganz Europa sowie Deutschland aus. Die ersten Eiscafés wurden in Deutschland um 1880 eröffnet, allen voran in norddeutschen Städten wie Hamburg. Mit der Zeit eroberten die Eisdielen aber nicht nur große Städte, sondern auch kleinere Industriestädte und Dörfer.

Beef in den Eiscafés: Italienische Eiscafés VS Deutsche Konditoreicafés

In den italienischen Eiscafés und deutschen Konditoreicafés gab es natürlich kein Beef im Sinne des englischen Wortes für Fleisch, auch wenn es mittlerweile wohl manche bayrische Eisdielen gibt, die tatsächlich Eissorten wie Leberwursteis anbieten. Uns lockt das nicht unbedingt in das süddeutsche Bundesland! Aber zurück zum Beef zwischen den italienischen und deutschen Eiscafés, denn die Stimmung zwischen den beiden war lange eher eiskalt. Die deutschen Konditoren hatten Angst vor der neuen Konkurrenz und versuchten die italienischen Eisdielen in der Öffentlichkeit schlecht zu reden. Gemeinsam mit den Kinos wurden die Eiswagen und ‑dielen in den 1910er und 1920er Jahren für die „Verwahrlosung“ der Jugend, verantwortlich gemacht. Denn sowohl in Eiscafés als auch Kinos konnten Damen gemeinsam mit Herren Zeit verbringen – welch ein Schock für die Öffentlichkeit! Eine Zeitung titelte noch 1910 über die italienischen Eiscafés: Die jüngere Generation würde in diesen Lokalen „der Gewinnsucht lästiger Fruchteis-Italiener“ preisgegeben.

Die Betonung von Fruchteis bezog sich auf die Tatsache, dass italienische Eismacher oftmals Fruchteis oder Sorbets herstellten, während die deutschen Eiskonditoren auf cremiges Milcheis setzten. Das italienisches Eis war damals meist kein Milchspeiseeis, sondern Eis auf Wasserbasis, das mit verschiedenen Fruchtextrakten angereichert wurde, also eher ein Sorbet. Das Sorbet ließ sich günstiger herstellen und dementsprechend auch billiger verkaufen, was erneut Unmut bei der deutschen und österreichischen Konkurrenz erregte.

Der Blick in den Innenraum von Katchi Ice Cream Art, einem Eiscé in Berli.


Doch nicht nur das Angebot unterschied sich zwischen den deutschen und italienischen Cafés, auch die Atmosphäre und Einrichtung der Cafés war grundlegend verschieden. Das lockte unterschiedliche Menschen an: In den italienischen Eiscafés saßen oft jüngere Menschen, die sich zu Dates verabredeten, während Konditoreicafés eher von älteren Menschen besucht wurden. Dort gab es neben verschiedenen Eissorten auch Sahnetorten oder anderes Gebäck.

Trotz der zahlreichen Versuche die italienischen Eiscafés anzuschwärzen, ließ sich die deutsche Kundschaft davon nicht aufhalten und sie besuchten die Eisdielen fleißig weiter. So erhöhte sich der Eiskonsum in den 1930er Jahren stetig. Mit der Nachfrage stieg auch die Anzahl der Eisdielen: 400 Eiscafés gab es allein in Berlin! Zu dieser Zeit entwickelte sich auch die industrielle Speiseeisindustrie mit Unternehmen wie Langnese und Schöller, die noch heute Eis in Massen produzieren.

Eisdielen in Kriegen und Diktatur

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten, wurde das Klima gegenüber ausländischen Gewerbetreibenden zunehmend feindlicher. Italienische Eismacher wurden mit dem Vorwurf konfrontiert, deutschen Konditoren zu viel Konkurrenz zu machen. Doch abgesehen davon blieben italienische Gewerbetreibende weitgehend verschont von nationalsozialistischen Restriktionsmaßnahmen, nicht zuletzt aufgrund der engen Beziehungen zwischen Nazi-Deutschland und dem faschistischen Italien. An vielen Orten kamen italienische Eismacher sogar in den Genuss günstiger Kredite, um sich in Deutschland selbständig zu machen. Als der Krieg jedoch begann, kehrten jedoch viele italienische Eismacher nach Italien zurück und schlossen ihre Eiscafés.

Nach dem Krieg kamen viele gelatieri nach Deutschland zurück, um ihre Eiscafés erneut zu eröffnen. In den Nachkriegsjahren waren Nahrungsmittel und Rohstoffe stark rationiert, doch die Eisdielen wurden bevorzugt. Ihnen standen Sonderaktionen an Zucker und Milch zur Verfügung, sodass sie weiterhin Speiseeis produzieren konnten. Für die meisten Lebensmittel brauchte man Lebensmittelkarten, um sie erwerben zu können, doch bei Eis war das nicht der Fall. So konnte Butter nur einmal in der Woche eingekauft werden, während das Schlecken von Eis theoretisch jeden Tag möglich war, wenn man es sich leisten konnte. Auch in anderen Hinsichten wurden Eisdielen in den ersten Nachkriegsjahren großzügig unterstützt. So gab es in Westdeutschland wenige bürokratische Hürden, was immer mehr italienische Eismacher lockte. Gleichzeitig wurden die italienischen Eisdielen als heiß ersehnte Rückkehr zur Normalität und bald auch als Zeichen des deutschen Wohlstands empfunden. 

In der DDR war das italienische Eis weniger bekannt. Hier wurde vorallem Softeis produziert und konsumiert.

Ein Besuch in einem Eiscafé der 50er

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Wenn man die Eisdiele Giacomel in Hamburg im Jahr 1950 betrat, fing man an vom sonnigen Italienurlaub träumen. Italien war für viele ein Sinnbild für etwas Exotisches und gleichzeitig doch Unerreichbares. Denn ein Urlaub war teuer und viele hatten nach dem Krieg existenzielle Sorgen, sodass ein Urlaub unerreichbar schien.

Die Eiscafés orientierten sich an diesem Wunsch nach einer Ruhepause, einem Urlaub, einer Flucht aus dem grauen Alltag. Sie dekorierten ihre Eisdielen mit Bildern von Venedig, dem Gardasee oder den Dolomiten. Die Bilder weckten Urlaubsgefühle und verhießen einen kurzen Aufenthalt in Bella Italia raus aus dem bewölkten Deutschland. Dieses Ambiente wurde noch von Schlagern aus der Musikbox untermalt. Kein Wunder, dass sich hier die Jugendlichen wohlfühlten und sich auch für erste Dates trafen. Vor allem für Frauen war das Eiscafé ein beliebter Treffpunkt, denn es hatte gegenüber Kneipen den klaren Vorteil nicht von Männern und Alkohol überflutet zu sein.

In Angelo Giacomels Eisdiele empfingen lederbezogene Barhocker, Neonlicht und die Musikbox. Der gelatieri aus der norditalienischen Provinz Belluno eröffnete 1955 in Hamburg seine Eisdiele. Die Giacomels verteilten die Aufgaben im Eiscafé innerhalb der Familie: Im Keller unter der Eisdiele stellten Angelo und sein Sohn Aurelio das Eis selbst her; die Rezepte wurden wie ein Familiengeheimnis gehütet. Eine Etage darüber verteilten Mutter, Tochter, Sohn, Neffen und Nichten das Eis an die Gäste – zwischen März und Oktober täglich von 10 bis 22 Uhr.

Eine Kugel Eis kostete zehn Pfennig – heute dank Wechsel zum Euro und Inflation unvorstellbar. An sonnigen Tagen verkauften die Giacomels bis zu 30 Liter. Die Studenten in Hamburg spachtelten fleißig das Eis der Giacomels und ihr Geschäft im Universitätsviertel florierte. Die Giacomels waren Saisonarbeiter und im Herbst kehrten sie in ihre Heimat zurück, um den Winter dort zu verbringen. Keiner aus der Familie wollte für immer in Deutschland bleiben. 1989, nach mehr als 30 Jahren Arbeit in Hamburg, kehrten sie endgültig nach Italien zurück. Einen Nachfolger haben sie nicht gefunden, dafür findet ihre Eisdiele Eingang in die Dauerausstellung im Haus der Geschichte.

Back to the 70`s: Denn in den 70ern erschwerten sich die Bedingungen für die Eisdielen erneut. Nach der großzügigen Unterstützung in der Nachkriegszeit wurden die Bedingungen wieder eisiger, denn Konkurrenz aus den Vereinigten Staaten Amerikas fand ihren Weg nach Deutschland. Mit den Amerikanern kam das Softeis gemeinsam mit einem neuen Eiscafé-Konzept: der Milchbar.

Man könnte vermuten, dass die erhöhte Konkurrenz die italienischen Eisdielen erneut dem Aussterben nahe gebracht hätte. Doch die italienischen Eisdielen konnten sich wieder an die veränderte Situation anpassen. Sie grenzten sich von der Konkurrenz ab, indem sie ihre lange Geschichte und Tradition unterstrichen. Dazu pflegten sie Familienrezepte und dekorierten ihre Eiscafés mit Bildern aus der Gründerzeit. So konnten sie ihre eigene Marktnische ausbauen und sich von der Konkurrenz abheben.

Ein frischer Erdbeermilkshake mit Sahne, Erdbeersoße und frischen Erdbeeren, gemacht vom Eiscafé Katchi Ice Cream in Berlin

Die aktuelle Situation von Eiscafés

Noch immer ist die Eisdiele ein wichtiger Ort, um Menschen zu treffen und sich etwas Süßes zu gönnen. Doch die Altersstruktur der Besucher*innen hat sich verändert, so ist das Publikum heute vermehrt älter. Es ist zwar immer noch ein beliebter Ort für Kinder und Jugendliche, doch mit 39 Prozent ist die Mehrheit der Ice Cream Lover (laut Statista Studie) heute zwischen 50 und 64 Jahren alt. Müssen sich Eiscafés also zukünftig umstellen und zurück zu den Konditoreicafés der alten Tage, um zu überleben? Zurück zu gepolsterten Sofas, schummrigen Lampen und Sahnetorten? Die klare Antwort: Nein! Denn die modern ausgestatteten Eiscafés sind genau das, was die Menschen anlockt und wo sie sich wohlfühlen. Das gilt auch für die ältere Generation. Die Mischung zwischen entspanntem Ambiente und Eis-Angebot gefällt und schmeckt. Für viele Großeltern ist das Eiscafé der perfekte Ort um Zeit mit den Enkel*innen zu verbringen und ihnen eine Kugel Eis zu schenken.

Von Sahnetorte und Milcheis zu veganem Eis und Bubble Waffles

Eine Bubble Waffle mit cremiem Nussi, Krokant-Streuseln und karamellisierten Walnüssen vom Eiscafé Katchi Ice CReam

Viele Menschen schätzen das veränderte Angebot. Neben den verschiedensten neuen Eissorten gibt es auch andere neue Produkte, wie zum Beispiel die Bubble Waffle. Bubble Waffles werden aus herkömmlichen Waffelteig hergestellt, jedoch in einem speziellen Eisen gebacken. Nach dem Einfüllen des Teiges muss das Eisen gedreht werden, so entstehen die für die Bubble Waffle typischen Bubbles (Luft-Blasen). Immer mehr Eiscafés haben auch Bubble Waffles oder andere frisch gebackenen Waffeln im Angebot, da sie sich gut mit Eis kombinieren lassen.

Neben der Bubble Waffle gibt es auch weitere Süßigkeiten, die den Markt erobern, wie frozen yoghurt oder chimney cakes. Essen Menschen deshalb weniger Eis und greifen öfter auf Alternativen zurück? Statistiken zeigen in den letzten Jahren einen Rückgang des Pro-Kopf-Konsums von Eis um fast einen Liter im Vergleich zu 2018. So verzehrte der Durchschnitt 2021 knapp 7,9 Liter Eis pro Jahr. Trotzdem ist das kein Grund zur Panik und der Annahme, dass bald nur noch Frozen Yoghurt konsumiert wird und die Eiscafés bald aussterben. Denn in den letzten 20 Jahren hat der Eiskonsum stabil immer wieder um die 8 Liter geschwankt. Während 2009 nur 7,7 Liter verputzt wurden, waren es 2018 schon wieder 8,7. Wir können also davon ausgehen, dass es sich um eine Schwankung handelt, die auch wieder in die andere Richtung ausschlagen kann – wir sind gespannt, was die Zukunft bereithält.

Ein ans Spaghettieis anelehnter Eisbecher mit Vaille-Sahne und erdbeersorbet vom Eiscafé Katchi Ice Cream in Berlin.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Eiscafés

Die Corona-Krise hat die ganze Bevölkerung hart getroffen und so auch die Eiscafés: 248 Eisdielen mussten ihre Türen laut statista im Jahr von 2019 auf 2020 schließen. Krass! Denn das sind mehr als zehnmal so viele Schließungen als im Jahr zuvor. Auch auf längere Sicht zeigt sich das Verschwinden der Eisdielen: Anfang 2010 gab es noch über 6.000 umsatzsteuerpflichtige Eiscafés und 2020 nur noch knapp über 5.000. Dieser konstante Rückgang zeigt leider in Richtung eines Sterbens der Eiscafés. Aber keine Panik! Noch gibt es genug Eiscafés und nicht jeder Trend geht konstant weiter, sondern viele erleben eine Kehrtwende. (So zum Beispiel auch, was den Marktanteil betrifft.)

Auch der Blick auf die Marktanteile von industriell hergestelltem Eis im Vergleich zum handwerklichen aus der Eisdiele zeigt Verluste für die Eisdielen. Im Coronajahr ist der Anteil von Eisdieleneis um acht Prozent abgesackt, während die Industrie zulegen konnte. Das bedeutet Eiscafés haben während Corona deutlich weniger Eis verkauft als in den Vorjahren, dafür wurde vermehrt das Markeneis in Supermärkten gekauft. Diese Verlagerung liegt vermutlich zum einen an den coronabedingten Schließungen der Eisdielen und andererseits an der Zurückhaltung der Menschen Restaurants oder Cafés zu besuchen. Doch langsam zeigt sich eine Erholung der Eisdielen und ihr Anteil am verkauften Eis steigt langsam wieder.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Eiscafés

Eine Anpassung an die Corona-Krise und das Wegfallen der Sitzmöglichkeiten war der Straßenverkauf. Restaurants und auch Eiscafés durften keine Sitzplätze mehr anbieten, um die Ansteckungsgefahr zu reduzieren. Darum haben sie das Eis einfach von der Vitrine aus mit FFP2-Masken ausgestattet to-go verkauft. Das freundliche Lächeln des*r Verkäufer*in fiel leider weg, doch der Genuss ist erhalten geblieben. Ein weiterer Umstieg in der Corona-Zeit war der zu Lieferdiensten wie WOLT oder Lieferando. Als die Restaurants und Cafés geschlossen bleiben mussten haben viele auf eine Abholung, einen eigenen Lieferdienst oder einen Service-Dienstleister wie WOLT zurückgegriffen. Eine Bestellung ist easy und convenient, man braucht sich nicht aus der Komfortzone des eigenen Wohnzimmers zu bewegen, sondern kann ganz bequem per Handy das gewünschte Produkt erwerben – so auch ein leckeres Schokoladeneis.

Viele bestellen noch immer lieber online, als sich von der kuscheligen Couch zu bewegen. Kann das das Aussterben der Eiscafés bedeuten? Wir glauben nicht, denn das Eiscafé ist für viele nicht nur der Ort, um sein Craving nach einem fruchtig-cremigen Spaghetti-Eis zu befriedigen, sondern auch um eine Freundin zu treffen.

Mit Blick auf die Vergangenheit sehen wir, dass die Eiscafés ihre Erfolgsgeschichte als neuer Ort der Begegnung und des Genuss begonnen haben. Zum Genuss gehörte nicht nur ein cremiges Eis, sondern auch die gesamte Atmosphäre mit Venedig-Bildern, gepolsterten Sesseln und Schlagern aus der Musikbox. Das ist auch noch immer so, die Menschen gehen nicht nur in ein Eiscafé, um ein Eis zu kaufen, sondern um es zu genießen. Dazu gehört noch immer das Ambiente, vielleicht ohne Lederpolster auf den Barsesseln oder Schlagern, dafür mit schicken Holzstühlen und House-Musik aus der Bluetooth-Musikbox. Für den Erfolg des Eiscafés und des Eis war nie allein das Produkt verantwortlich, deshalb glauben wir, dass das Eiscafés trotz Trends zu Lieferdiensten ein noch immer geschätzter Ort bleiben werden.

Clara, eine Kundin von Katchi Ice Cream vor dem Eiscafé in Berlin Charlottenburg

Die Folgen der Energiekrise für die Eiscafés

Besondere Eissorten, wie Guacamole-Eis mit Avocadosorbet und Hot Sauce von Katchi Ice Cream, sind bei Eiscafés gerade sehr im Trend

Die Energiekrise hat die ganze Bevölkerung getroffen: steigende Kosten fürs Heizen und auch für Lebensmittel. Für die Gastronomie bedeutet das zum einen steigende Produktionskosten, da der Strompreis gestiegen ist und auch gestiegene Kosten für die Rohstoffe. Beides steht sicher auch mit der Inflation in Verbindung. Als Reaktion haben viele Eiscafés auch ihre Preise erhöht und das Eis ist teurer geworden.

Einige Sorten sind in ihrer Produktion teurer als andere, so zum Beispiel Nusseissorten. Könnte eine Reaktion auf die gestiegenen Produktionskosten also der Abbau solcher kostenintensiveren Sorten sein? Jein, denn bisher lässt sich eine solche Entwicklung noch nicht beobachten. Andererseits kann man für die Zukunft nicht ausschließen, dass es zum Abbau von Sorten kommt. Eine weitere Anpassungsstrategie wäre, auf günstigere Alternativen umzusteigen. Hier muss jedes Eiscafé selbst entscheiden, ob sich das mit dem eigenen Qualitätsanspruch vereinbaren lässt. Bei Katchi wird weiterhin auf frische, lokale und hochwertige Rohstoffe gesetzt.

Mit Blick auf die Vielfalt der Eissorten in den verschiedenen Eiscafés lässt sich ein solcher Trend zum Abbau von Sorten zusätzlich eher verneinen. Vielmehr geht der Trend in Richtung von Innovation, das zeigt auch die Berlin Ice Cream week. Jedes Jahr nehmen zahlreiche Eiscafés teil und entwickeln eine special sorte, die günstiger verkauft wird als die restlichen und auch nur während der ice cream week erhältlich ist. Katchi’s Sorten waren Matcha Misu und Berlin Rainbow. Matcha-Misú ist an das Tiramisú angelehnt, das traditionell mit Kaffee und Löffelbiskuit hergestellt wird. Matcha ist ein koffeinhaltiger Grüntee und wird meist in Pulverform mit Hafermilch als Matcha Latte getrunken. Matcha-Misú ist eine Eissorte, deren Grundlage aus einem cremigen Milcheis besteht und welches mit Löffelbiskuit und Matcha-Eis geschichtet wird. Neue Eissorten zu erfinden macht Spaß und ist lecker – wir hoffen, dass sich dieser Trend durchsetzt!

Gibt es ein Eiscafé für Hunde und welches Eis dürfen Hunde essen?

Eine weitere innovative Idee ist es neue Bedürfnisse wahrzunehmen und eine Antwort auf sie zu finden. Viele Menschen wollen sich für ihre Freizeitaktivitäten nicht von ihrem Hund trennen, das heißt, dass er auch beim Eiscafé-Besuch mit am Start ist. Dort soll er natürlich nicht nur mit Hundeblick seinem Herrchen oder Frauchen beim Eisschlecken zuschauen müssen. Doch eine Hunde-Eisdiele, die ausschließlich Hunde willkommen heißt, gibt es bisher noch nicht. Allerdings bieten einige Eisdielen verschiedene Eissorten an, die auch für Hunde geeignet sind beziehungsweise extra für Hunde konzipiert wurden.

Am Gardasee in Italien gibt es beispielsweise die Hundeeisdiele mydog. Aber auch in Berlin gibt es Eis für Hunde, so kann man beispielsweise bei Katchi zwei verschiedene Sorten Hundeeis erwerben: Apfel Banane Blaubeer Eis und Joghurt-Eis mit Karottenstückchen. Da das Katchi Hundeeis keinen Zucker, Zucker-Ersatzprodukte oder andere für Hunde schädliche Zutaten enthalten, sind sie der perfekte Snack für unsere felligen Freunde. Wenn ihr gerade in einer Eisdiele seid, die kein spezielles Hundeeis anbietet, muss euer Hund trotzdem nicht schmollend daneben sitzen. Denn Hunde dürfen kleinere Portionen `normales` Eis essen. Allerdings sollte man darauf achten, dass keine für Hunde schädlichen Zutaten enthalten sind, wie zum Beispiel Schokolade, Xylitol, künstliche Süßungsmittel, Trauben, Rosinen, Avocado, Macadamia Nüsse oder Mandeln.

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Wo ist eigentlich die größte Eisdiele der Welt?

Die derzeit größte Eisdiele der Welt befindet sich auf Kuba in Havanna. Inmitten von Oldtimern und stuckverzierten Häusern findet man die Eisdiele Coppelia. Dort wird auf 16.000 m2 über den Tag verteilt Eis an ein halbes Fußballstadion mit Eiscreme verkauft. Pro Tag besuchen fast 20.000 Kund*innen das Eiscafé mit seinen 600 Sitzplätzen und dem zweistöckigen Pavillon. Wenn man das Eiscafé betritt, helfen Wegweiser sich auf dem großen Areal zurechtzufinden und einen Sitzplatz zu finden. Obwohl die Eisdiele so viele Sitzplätze anbietet, stehen die Leute schon eine Stunde vor Öffnungszeit an und auch über den Tag verteilt, bilden sich lange Schlangen vor den fünf Eingängen. Deshalb gibt es sogar Türsteher.

An der großen Auswahl kann das jedoch kaum liegen, denn es gibt meist nur zwei bis drei Sorten, manchmal auch sechs – je nachdem, was die Produzenten gerade auf Lager haben. Das liegt an den strikten Handelsembargos, denen das sozialistische Kuba ausgeliefert ist und die die Produktion erschweren, da Rohstoffe fehlen. Die beliebteste Bestellung, der Salat mit fünf gemischten Kugeln, wird so auch mal schnell zum ungemischten Salat mit fünf Kugeln Vanille-Eis. Die Temperaturen erlauben es, viel Eis zu essen. Dann wird nicht nur ein Salat bestellt, sondern zwei, und es gibt 50 Kugeln Eis für fünf. Die Menschen lieben das Eis wegen seines leckeren Geschmacks, aber auch aufgrund des guten Preises. Eine Kugel kostet umgerechnet sieben Cent, was selbst für kubanische Verhältnisse ein Schnäppchen ist. Das ist möglich, da die Eisdiele in Staatsbesitz ist. Sie wurde 1966 im Auftrag Fidel Castros gebaut, denn dieser liebte Eis und wollte, dass sich jede*r ein Eis leisten kann.

Der Weg von Eiscafés in Richtung Nachhaltigkeit

Von solchen Preisen kann man in Deutschland nur träumen. Hier müssen die Eiscafés Antworten auf Inflation sowie Energiekrise finden und sich auch neuen Bedürfnissen anpassen. So zum Beispiel dem Bedürfnis nach nachhaltigem Konsum und Orten, die diesen ermöglichen. Wir entwickeln immer mehr ein Bewusstsein für die Verantwortung, die wir für unseren Planeten haben und wie unser Konsum- und Wirtschaftsstil den Klimawandel vorantreibt. So erreicht der Wunsch nachhaltiger zu leben immer mehr Menschen.

Eiscafés können hierauf mit dem Angebot veganer Sorten und veganer Alternativen für Getränke reagieren, denn ein veganer Lebensstil ist deutlich umweltverträglicher als der omnivore oder auch vegetarische. Viele klassische Eisbecher, wie das beliebte Spaghettieis, gibt es schon in vegan: auf dem Bild links mit Mangosorbet, Schokoladensoße und Kokosstreuseln. Eine weitere gefragte Entwicklung in Richtung mehr Nachhaltigkeit ist das Angebot von Mehrweg-Bechern. Hier gibt es auch staatliche Vorgaben, wie beispielsweise die Pflicht Mehrweg-Behältnisse zum Mitnehmen anzubieten. Hier gibt es auch Unternehmen wir beispielsweise Re-Cup, die ein bundesweites Pfandbechersystem anbieten und so den Umstieg erleichtern können.

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Nachhaltigkeit hat jedoch nicht nur eine ökologische, sondern auch eine soziale Seite. Hierzu passt es, dass der Absatz von Fairtrade Eis in den letzten Jahren in die Höhe geschossen ist. Wo 2019 noch knapp 7,9 Millionen Liter Fairtrade Eis verkauft wurden, waren es 2021 schon 10,4 Millionen. Eiscafés sollten sich dieser Entwicklung bewusst sein, um sich neuen Konsumerbedürfnissen anzupassen. Dann sterben sie auch nicht aus und wir im besten Falle auch nicht;)

Fazit: Eiscafés sind nicht auf dem Weg auszusterben

Sterben Eiscafés also aus? Wir glauben, dass das eher unwahrscheinlich ist. Denn seitdem Eisdielen entstanden sind, waren sie immer wieder mit Situationen konfrontiert, die ihre Existenz bedroht haben. So zum Beispiel, als es Beef mit der Konditoren-Konkurrenz gab, durch den sie die Gewerbescheine für den Eisverkauf aus ihren Eiswagen heraus verloren haben. Oder auch, als die amerikanische Konkurrenz mit Softeis nach Deutschland kam. Für beides haben die Eiscafé Besitzer, mit dem Wechsel vom Wagen zum Café und der Besinnung auf Tradition, kreative Lösungen gefunden.

Auch heute haben sich die Bedingungen für Eiscafés wieder erschwert, denn Corona- und Energiekrise haben ihnen stark zugesetzt. Doch die Geschichte zeigt ihre hohe Anpassungsfähigkeit und darauf zählen wir auch heute. Das industrielle Markeneis vom Späti ersetzt nicht eine frisch gescoopte Kugel aus der Eisdiele – weder geschmacklich, noch was die Cremigkeit, geschweige denn die Atmosphäre betrifft.

Eiscafés haben einen wichtigen Platz in unserer Gesellschaft und Kultur, denn sie sind Orte des gemütlichen Beisammenseins. Fast jede*r hat vermutlich Erinnerungen an den Besuch in der Eisdiele, ob in der Kindheit mit den Eltern, beim ersten Date oder Treffen mit Freund*innen. Bei manchen vielleicht sogar der erste Job, dann ist es vielleicht nicht nur ein Ort der Gemütlichkeit ;) In Eiscafés spielt Musik, man sitzt auf schönen Möbeln und genießt nicht nur ein Spaghettieis, sondern die ganze Atmosphäre. Wir glauben fest daran, dass das auch weiterhin möglich ist.

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